Tafelrunde
Mittelalterliches Gasthaus
Nachodstr. 21 – 10779 Berlin
www.tafelrunde-berlin.de
Ambiente ♪♪♪♪ (4/5)
Getränke ♪♪♪ (3/5)
Essen ♪♪ (2/5)
Service ♪♪♪ (3/5)
Preis ♪♪♪ (3/5)
Es gibt hier ein Festes Menü, das zeitweilig gewechselt wird (pro Woche, am Wochenende, usw.)
Menü:
1. Mettrunk aus dem Kuhhorn
2. Bäuerlicher Brotkorb mit gutem Griebenschmalz
3. Suppentopf Magd Sandra
4. Leckerer Krustenbraten mit Schwarzbiertunke, Wurzelgemüse und Semmelknödel
5. Beerentopf mit gelber Soße
(35,00 € pro Person)
Ambiente:
typisch mittelalterlich, mit schweren Holztischen und Stühlen, die
allerdings etwas unbequem bzw. hart waren, wie ich fand. Stilecht nur
mit Kerzen statt elektrischem Licht, allerdings wäre eine Kerze mehr
vielleicht ganz nett gewesen, selbst die Kellnerin hatte Probleme alles
richtig zu sehen. Ritterrüstung und Morgensterndekorationen passten
ebenfalls gut dazu. Geschirr und Becher waren aus Ton und passten auch
gut. Zum Essen gab es nur einen Dolch (war weder scharf noch spitz, man
konnte sich also nicht verletzten) und kein Besteck, so dass mit den
Händen gegessen werden konnte. Zum Schutz bekam man eine große weiße
Serviette umgehangen.
Zwischen den Gängen gab es Showprogramm von
einem Musiker mit Gitarre, einem Hofnarren und einem Ritter. Bis auf das
Geschunkele (einfach nicht meins) war es sehr unterhaltsam und amüsant.
Getränke:
Nicht ganz preiswert aber gut. Der Weißwein schmeckte gut, war gut
gekühlt und war nur immer sehr schnell leer. Wasser kam in der Flasche,
nicht sehr mittelalterlich, aber war in Ordnung.
Das Methorn hat
mich jetzt nicht so aus den Socken gehauen. Der Met war unheimlich süß
und selbst zu viert war es ganz schön viel. Außerdem ist es auch nicht
jedermanns Sache mit drei anderen Personen aus dem gleichen Gefäß zu
trinken.
Essen: Erst mal dauerte es, bis das erste
Essen auf dem Tisch stand eine ganze Stunde. Das Showprogramm gut und
schön, aber wenn der Magen knurrt macht das Ganze keinen Spaß. (Meistens
isst man ja doch extra kein Mittag weil man weiß man geht noch essen)
Da kann man dann doch mal schlechte Laune bekommen. Und eine ganze
Stunde auf ein bisschen Brot und Schmalz zu warten ist schon recht
merkwürdig.
Vielleicht ist es auch Absicht, damit man sich vor
dem Hauptgericht schon satt isst. Sowohl vom Brot als auch von der Suppe
konnte man so viel Nachschlag bekommen wie man wollte, beim
Hauptgericht ist es genauso.
Sowohl Brot als auch Schmalz und Suppe waren aber geschmacklich einwandfrei.
Beim Hauptgericht sah es leider ein wenig anders aus (da war ich froh dass ich von der Vorspeise so viel gegessen hatte)
Die
Semmelknödel waren recht wässrig, das Gemüse, insbesondere die Karotten
waren noch hart und teilweise fast roh. Das Fleisch war gut aber
stellenweise etwas trocken. Hingegen die Kruste und auch die Soße waren
unheimlich lecker.
Zum Nachtisch gab es eine Art Beerengrütze mit
einem Hauch Vanillesoße. Zum Glück war ich sowieso schon satt. Viel zu
süß, dabei bitter, sauer und hat einfach absolut nicht geschmeckt.
Service:
Die „Magd“ war lustig und freundlich, hat die Tischsitten erklärt und
die Servietten umgebunden. Das Getränke nachbestellen hat allerdings
etwas zu lange auf sich warten lassen. Wenn man aber erst mal bestellt
hatte ging es sehr fix.
Fazit: mit den Fingern essen
ist lustig und ging alles in allem besser als gedacht (mit Dolch und den
Händen). Der Unterhaltungswert stimmt auf jeden Fall und auch das
Ambiente ist passend. Für Mittelalter-Fans sicher genau das richtige.
Auf wirklich gutes Essen darf man hier nur nicht so großen Wert legen
(wobei es wiederum auch nicht so schlecht ist). Es ist kein Restaurant
für jede Woche, aber mal ein Erlebnis wert.